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Skytower


Die Nadel

Mitten in der Innenstadt Aucklands steht das Sky City Casino und der Sky Tower. Der Turm ist 328 Meter hoch und damit das höchste Gebäude in Neuseeland. Unter den Auckländern ist er ziemlich umstritten, die Meinungen reichen von scheußlich bis grauenhaft, aber richtig angestrahlt bei Nacht sieht er eigentlich garnicht so schlecht aus. Leider hat man wohl kein Geld mehr gehabt den nackten Beton des Turmes zu verkleiden. Noch ist der Turm neu und das Beton sauber, aber in ein paar Jahren wird es ziemlich schäbig aussehen fürchte ich.


Ausblick vom
Skytower

Der Turm hat mehrere Aussichtsplattformen und ein Restaurant, das sich einmal in der Stunde dreht. Die Betreiber erwarten eine Millionen Besucher im Jahr. Wenn man bedenkt, daß ganz Neuseeland etwa ebensoviel Touristen pro Jahr anzieht, dann klingt das etwas optimistisch. Für 15$ fährt einen der Lift nach oben. In 40 Sekunden ist man da und außer einem leichten Druck auf den Ohren spürt man fast nichts. Der Lift scheint so allmählich zu beschleunigen und abzubremsen, daß einem der Magen nicht in die Knie rutscht.

Oben gibt es dann ein Main Observation Deck, eine Cafeteria mit Ausblick und ein Outdoor Observation Deck, das allerdings auch ziemlich verglast ist. Die üblichen Münzfernstecher stehen herum und diverse Computer mit Touch-Screen erlauben einem Erklärungen abzurufen zu den Dingen, die man sehen kann von hier. Ein Monitor zeigt eine Wetterkarte und es gibt die üblichen Souvenirs zu kaufen und einen Briefkasten für Postkarten mit Sonderstempel.


Skytower
bei Tag...

... und
bei Nacht

Ich hab mir einen schönen Tag ausgesucht um den Turm zu erklimmen und meine Ankunft so getimed, daß ich den Ausblick sowohl bei Tageslicht als auch nach Sonnenuntergang bei Nacht genießen konnte. Auch wenn der Turm über 300 Meter hoch ist, die Aussichtsplattform ist nur ca. auf der Hälfte. Darüber gibt es im wesentlichen einen Antennenwald. Trotzdem ist man hier weit über allen anderen Gebäuden in Auckland und man hat einen phantastischen Ausblick. An diesem klaren Tag konnte man nach Nordosten das ca. 80km entfernte Great Barrier Island sehen. Nach Westen reicht der Blick zu den Weitakere Ranges, das Küstengebirge, das Auckland von der Tasman Sea trennt. Unter einem liegt Auckland mit seinen vielen Parks und den beiden weitverzweigten Häfen. Der Waitemata Harbour im Norden, der sich zum Pazifik öffnet und der Manukau Harbour im Süden, der mit der Tasman Sea verbunden ist. Aucklands Zentrum und die meisten Stadtteile liegen auf dem Isthmus zwischen diesen beiden Häfen.

Gleich links neben dem Museum kann ich das Haus sehen, in dem ich wohne. Und ich finde auch viele andere Dinge wieder, an die ich mich in den letzten Wochen hier in Auckland schon gewöhnt habe. Besonders schön sieht Rangitoto Island aus jetzt im letzten Licht des Tages. Dann geht die Sonne zwischen den Bergen der Waikatere Ranges unter und die Welt versinkt in Dunkelheit. Auckland selber ist natürlich voller Lichter, aber dahinter, die Berge und das Meer sind schwarz. Man sieht ein paar vereinzelte Schiffe in den Dunkelheit blinken, aber sonst ist da draußen nichts mehr auszumachen.

Die Stadt ist erleuchtet von den üblichen Straßenlaternen, Fenstern und Leuchtreklamen. Die Firma Nestle hat ein großes, beleuchtetes Plakat mit ein paar Kiwis, die in einem Nest sitzen, ausgehängt. Die Harbour Bridge ist natürlich beleuchtet und das War Memorial in der dunklen Domain. Und von ferne blinkt die bleiche Sichel des Mondes.


Fenster
in den Abgrund

Der Containerhafen schläft nicht. Er ist taghell erleuchtet und die sonderbaren fahrbaren Containerkräne sind eifrig beschäftigt die riesigen Schiffe zu entladen. In nur 6 Stunden kann so ein Containerschiff komplett entladen und neu beladen werden und den Hafen wieder verlassen. Zeit ist Geld.

Als besonderes Schmanckerl haben die Designer des Sky Tower an einigen Stellen der Aussichtsplattform dicke Glasplatten in den Boden eingelassen. Wenn man sich traut, dann kann man darüber laufen und dabei auf die Stadt unter seinen Füßen schauen. Es hat mich einige Überwindung gekostet, aber ich habs gemacht, nach einer Weile sogar ohne mich am Geländer festzuklammern.

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