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Lake Wakatipu und Queenstown

Queenstown

Queenstown liegt zwischen hohen Bergen am Lake Wakatipu. Nach der Maori-Legende war der See einst der Rastplatz eines Riesen. Der Riese hatte die Frau eines Maori gestohlen, der seine Frau befreite und den Riesen in Brand steckte. An der Stelle, wo der Riese gelegen hatte, entstand durch das Feuer ein Loch, das sich mit dem Wasser von den umliegenden Bergen füllte. Das Herz des Riesen schlägt noch heute, und wenn der Riese atmet, dann steigt und fällt der Wasserspiegel des Sees, wie er es tatsächlich tut.


Jetboat auf dem
Shotover River

Queenstown war einst ein verschlafenes Nest am Ende der Welt und ist heute eine Art Hauptstadt der Aktivurlauber. Bunji-Jumping wurde hier erfunden und ist eine von vielen Aktivitäten, denen die Touristen hier nachgehen. Es gibt diverse Brücken, von denen man springen kann; wenn man will, kann man sich auch aus einem Hubschrauber stürzen. Man kann Fallschirmspringen, allein oder zu zweit, oder beim Parasailing sich von einem Boot an einem Gleitschirm ziehen lassen. Im Winter kann man auf den umliegenden Bergen Ski fahren und im Sommer die Flüsse per Kajak, Schlauchboot oder Jetboat befahren. Alle paar Jahre erfinden die Neuseeländer eine neue Art, wie man sich für viel Geld in Gefahr begeben kann.


Hubschrauber
am B&B

Ich hab ein nettes Bed & Breakfast gefunden, nicht weit außerhalb der Stadt in einer phantastischen Lage direkt oberhalb des Shotover River. Vom Grundstück aus geht es tief einen Felsen hinunter und man kann von oben die Jetboote beobachten, wie sie durch den Canon flitzen. Von meinem Zimmer aus hört man die Touristen kreischen, wenn der Fahrer das Boot herumreißt und eine 360-Grad-Drehung auf der Stelle macht. Drumherum gibts Berge, manche mit Nadelwäldern bedeckt, manche kahl, in der Ferne sieht man die Skigebiete, die jetzt, ohne Schnee, doch etwas kahl aussehen.

Das B&B hat einen große Wiese vor dem Haus auf dem heute mittag ein Helikoptor gelandet ist, um vier Gäste abzusetzen, die eine Halbtagestour mit dem Hubschrauber zum Milford Sound unternommen hatten. Was bei uns völlig unmöglich wäre, ist hier eine nette Geste für die Gäste: Wenn man schon 250 EUR pro Person für eine Tour zahlt, dann gibt es auch einen Haus-zu-Haus-Service.


Queenstown

Queenstown selber ist stark gewachsen in den letzten Jahren. Die Region scheint sich fast ausschließlich vom Tourismus zu ernähren. Im Gegensatz zu vielen anderen Orten in Neuseeland, die vor allem von Individualreisenden besucht werden, ist Queenstown voll mit japanischen und anderen Pauschaltouristen, die hier busweise herangekarrt werden. Letztes Jahr kamen eine Million Touristen nach Queenstown, fast die Hälfte davon Neuseeländer. Das ist eine ganze Menge, vor allem wenn man bedenkt, daß Neuseeland insgesamt nur etwa 3,5 Millionen Einwohner hat.

Queenstown hat ein paar Anlegestellen für Vergnügungsdampfer, eine kleine Fußgängerzone mit Galerien, Giftshops und Restaurants, einen kleinen Park auf einer Halbinsel, die in den See hineinreicht und viele Backpackers (so werden die privat betriebenen Jugendherbergen hier genannt) und Motels. Die Touristen sind eine Mischung aus älteren Pauschalreisenden und jungen Leuten, die den Thrill der diversen Aktivitäten suchen.

Ich selber habe mich das letzte Mal, als ich hier war, schon im Bunjijumpen und Jetbootfahren versucht, und gebe mich diesmal damit zufrieden, mir die Gegend anzuschauen oder mit einem Buch rumzusitzen. Ich werde älter...

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