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Ohope Beach

Ohope

Zur Zeit bin ich in Ohope Beach, einem winzigen Ort an der Bay of Plenty. Ich wohne im Ocean View Motel praktisch direkt am Strand, in dem ich bei meinem letzten Neuseelandaufenthalt schon gewesen bin. Ich wußte deswegen, wie schön es hier ist, und bin deshalb für ein paar Tage wiedergekommen. Man muß nur eine kleine Straße überqueren, aber das ist eine Sackgasse und sie hat kaum Verkehr, dann ist man an einem wunderschönen Sandstrand mit meist hohen Wellen. Viel los ist hier nicht, die Schulferien haben zwar schon begonnen, aber offenbar wollen die Neuseeländer Weihnachten noch zu Hause feiern und fahren erst danach in Ferien. Man sieht aber immer ein paar Schwimmer und Surfer draußen oder Leute, die ihre Hunde am Strand spazieren führen.


Whakatane

Ich gehe meist zweimal am Tag schwimmen, morgens vor dem Frühstück und später nochmal, wenn es heiß ist. Das Wasser ist etwas kalt zu Anfang, aber wenn man mal drin ist, ist es sehr angenehm. Außer heute morgen, da war es saukalt. Irgendjemand muß heimlich über Nacht das Wasser abgelassen und neues eingefüllt haben.

Einen einzelnen Regentag hab ich bisher hier erlebt, sonst ist es meist sonnig mit einigen Wolken am Himmel, die manchmal kurzfristig die Sonne verstecken. Mittags ist es recht heiß, aber die Nächte sind immer angenehm kühl und man kann sich von den Geräuschen der Brandung in den Schlaf wiegen lassen.


Ohope

Das Motel wird von einem Lehrerehepaar mit drei Kindern betrieben, die ihr Gehalt ein bischen aufbessern, in dem sie die drei Gästeapartements an Touristen oder Handelsreisende vermieten. Die Apartements haben eine kleine voll ausgestattete Küche und alles, was man sonst eben so in einem Hotelzimmer erwartet. Wenn man will kann man Fahrräder und Kajaks und anderes "Wasserspielzeug" hier ausleihen, wenn es einem zu langweilig ist, einfach nur so schwimmen zu gehen. Die Betreiber des Motels sind sehr nett und zwischendurch immer für ein Schwätzchen zu haben. Eine Abend haben sie mich zum Dinner eingeladen.

Ohope liegt auf einem schmalen Stück Land zwischen der See und einer 30 Meter hohen Steilküste, die dicht mit Bäumen und Gestrüpp bewachsen ist. Der Ort selber ist sehr klein, es gibt nur wenige Läden und Cafes, hauptsächlich auf den Strandbetrieb ausgerichtet. Für alles andere fährt man 10 Minuten zum nächsten Ort, Whakatane, der zwar immernoch ziemlich klein ist, aber doch alles hat, was man so braucht.


Zwischen Whakatane und Ohope liegt an der Küste ein Naturschutzgebiet. Es gibt einen wunderschönen Pfad entlang der Küste, der einen abwechselnd hoch auf die Klippen führt und dann wieder runter an einen abgelegenen Strand. So abgelegen, daß er keinen Mobiltelefon-Empfang hätte, ist der Strand aber dann doch nicht. Als ich dort gestern vorbeikam, saßen drei Jugendliche am Strand, jeder mit seinem Handy beschäftigt.

Von dem Pfad aus kann man die Surfer am Ohope Beach beobachten, wie sie weit draußen auf ihren Surfboards liegen, und den Bug in die Brandung auf die nächste Welle warten. Dann drehen sie ihr Board um und paddeln los, um im richtigem Moment aufzuspringen und auf der Welle zu reiten.


Richtung Pazifik sieht man Whale Island recht nahe vor der Küste. Die Insel soll, wie der Name sagt, wie ein Wal aussehen, ich kann aber ehrlich gesagt keine Ähnlichkeit feststellen. Weiter draußen sieht man White Island, einen aktiven Vulkan, von dem ständig schwefelhaltige Gase in einer weißen Wolke aufsteigen. Das letzte Mal, als ich hier war, bin ich mit einem Hubschrauber auf den Vulkan hinübergeflogen. Man dreht ein paar Runden und kann sich alles von oben anschauen, dann landet man auf der Insel und bekommt eine Führung vom Piloten.

Man stapft über das Geröll, Felsen steigen links und rechts auf. Pflanzen gibt es dort fast keine. Aus verschiedenen Löchern steigen Gase nach oben, an den Rändern hat sich gelb der Schwefel abgesetzt. Gegen die unangenehmen Gase trägt man eine Gasmaske. Man kann bis an den Krater heran und sieht unten das Wasser blubbern. Ab und zu soll es hier noch Ausbrüche geben und dann schleudern die heißen Gase Steine durch die Gegend, aber Lava kommt hier keine mehr aus der Erde.

Eine Weile lang gab es eine ständige Siedlung auf der Insel. Unter extremen Bedingungen lebten hier ein paar Männer wochenlang auf der Insel, um Schwefel abzubauen. Man sieht noch die Reste der Fabrik, alles durch die giftigen Gase stark korrodiert.

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