◀ ▲ ▶

Devonport


Fullers Ferries

Devonport ist eine kleiner Vorort von Auckland auf der Nordseite des Hafens. Es ist einer der am frühsten besiedelten Orte in Neuseeland, aber erst nach dem Bau der Harbour Bridge zogen mehr Leute nach Devonport und in die angrenzenden anderen Stadtteile. Mit der Fähre von Downtown Auckland ist man in 15 Minuten in Devonport. Der Ort besteht immernoch zum größten Teil aus locker verteilten victorianischen Holzhäusern. Meist zweistöckig mit bunten Dächern und bunten Wänden und sehr malerisch anzuschauen. Dazwischen Gärten und mehrere große Parks. Von der Fähre kommend kann man die Uferpromenade entlang gehen, auf der einen Seite bis zu einer Marinebasis, auf der anderen zu einem Jachthafen. Das Ufer ist gesäumt von Pahutukawa-Bäumen. Der Baum hat wunderschöne, tiefrote Blüten, die in Büscheln, ein bischen wie die Stacheln eines Igels, vom Ast wegstehen. Er blüht um die Weihnachtszeit und hat deswegen den Beinamen "New Zealand Christmas Tree".

Oder man geht geradeaus, die Victoria Road, die Hauptstraße von Devenport hoch, die von unzähligen kleinen Läden, Cafes, Restaurants und Real Estate Agents (Grundstücks- und Häusermakler) gesäumt ist. Rechterhand eine kleine öffentliche Bücherei in einem kleinen Park, dann im alten Post Office das skurile Jackson's Muzeum.


Fähranlegestelle
von Devonport

Zu meiner Freude gibt es entlang der Straße mehrere Second-Hand-Buchläden und ich mußte mich schwer zusammennehmen, um nicht aus jedem mit einem Stapel Bücher unterm Arm wieder aufzutauchen. Die meisten Läden sind aber kleine Modeboutiken oder "Arts and Crafts-Shops", d.h. sie sind voll mit Maori-Kunst oder afrikanischer oder westlicher oder sowas.

Am Ende der Hauptstraße fängt der steile Anstieg zum Mount Victoria an, einer der vielen kegelförmigen Hügel vulkanischen Ursprungs, die es in und um Auckland gibt. Der Hügel war früher von Maoris bewohnt und man kann noch die Terassen sehen, die sie angelegt haben. Ende des letzten Jahrhunderts wurde er dann mit Bunkern und Kanonen ausgerüstet, erst gegen die Russen, dann gegen die Japaner und Deutschen, von denen man eine Invasion befürchtete. Nach Ende des zweiten Weltkriegs wurden diese Befestigungen zum großen Teil geschliffen, aber man findet immer noch Reste davon. Auf der Spitze des Hügels steht ein Turm, von dem aus die Schiffahrt im Hafen von Auckland überwacht wird. Drumherum Wiesen, auf denen man sich wunderbar in die Sonne legen kann und die wahnsinnige Aussicht genießen.

Nach Süden sieht man den Hafen von Auckland. Riesige Kontainerschiffe fahren ein und aus und dazwischen die Fähren, ein Zerstörer und Segelschiffe in allen Formen, Farben und Größen. Man sieht, warum sich diese Stadt "The City of Sails" nennt.


Devonport und
Rangitoto

Dahinter die City mit ihren Wolkenkratzern. Größtes Gebäude ist der Sky Tower, der erst kürzlich vollendet wurde. Er ist fast doppelt so hoch, wie das zweithöchste Gebäude und etwas zu gigantomanisch für diese Stadt. In der Weihnachtszeit ist er nachts grün und blau beleuchtet und weiße und rote Lichter entlang des Turmes blitzen auf. Oben gibt es ein drehbares Restaurant und eine Aussichtsplattform.

Links der City liegt "The Domain". Ein großer, grüner Park, dessen Zentrum das War Memorial ist. Ein gigantisches Steingebäude mit großer Freitreppe unter Säulen. Es erinnert an die Toten der Weltkriege, an denen Neuseeland als Teil des englischen Commonwealth beteiligt war. Innendrin befindet sich ein Museum über Kunst und Leben der Maoris und andere wechselnde Ausstellungen. Von der Domain wird an anderer Stelle noch die Rede sein. Östlich der Domain dann der Stadtteil Parnell, in dem ich wohne. Außenrum andere Stadtteile von Auckland soweit das Auge reicht, was nicht so weit ist, weil das Land sehr bergig ist.

Im Westen sieht man die Marinebasis von Devonport und dahinter die Harbour Bridge, die sich in einem großen Bogen von Süd nach Nord erstreckt. Sie wurde 1959 mit vier Spuren für Autos fertiggestellt und verband erstmals die nördlichen Stadtteile mit Auckland selber. Aber schon bald danach waren 4 Spuren nicht mehr genug und links und rechts wurden von einer japanischen Firma je zwei Spuren angehängt. Unter Auckländern sind sie als die "Nippon Clippons" bekannt.

Wenn man sich weiter Richtung Norden dreht sieht man weitere Vororte von Auckland, die sich so weit erstrecken, wie das Auge reicht. Dann sieht man Strände und Richtung Nordosten und Osten den Hauraki Gulf. Eine riesige blaue Bucht, durchsetzt mit Inseln verschiedenster Größe und Form. Viele unbewohnt, manche garnicht zugänglich. Andere für Besucher per Fähre oder Flugzeug erreichbar. Am nächsten zur Stadt ist Rangitoto, eine Vulkaninsel. Sie steigt langsam aus dem Wasser zu einem gleichmäßigen Vulkankegel auf, der mit einem Pahutukawa-Wald bedeckt ist. Es gibt wohl nur wenige Plätze auf der Erde, wo es so nah an einer Millionenstadt so wunderschöne Orte gibt.

Am Hang des Mt. Victoria spielen zwei Jungs mit ihren Modellflugzeugen. D.h. eigentlich sind es keine richtigen Flugzeuge, mehr Segler. Sie bestehen nur aus einem Flügel ohne Rumpf. Kein Motor. Nur zwei Servos, mit denen man per Funk die Klappen am Ende der Flügel steuern kann. Die Jungs werfen die Segler in den Aufwind an Hang und steuern sie gekonnt herum, fliegen Loopings und andere Kunststücke. Einer der Jungs erzählt mir, daß das eigentlich "fighter" sind. In Wettbewerben versucht man sich gegenseitig zu rammen und zum Absturz zu bringen. Heute ist es aber zu böig, um das zu versuchen.

◀ ▲ ▶